Ein unvergesslicher Sommer – Frankfurts magische Europa League Saison

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Kaum eine Mannschaft hat in dieser Europa League Saison so überzeugt, so euphorisiert und die Zuschauer in ihren Bann gezogen wie die Frankfurter Eintracht. Wir blicken zurück auf eine furiose Europa-Reise der Hessen, die so schnell keiner vergessen wird. 

Es begann mit Marseille

Für die Frankfurter startete die Europa League mit einem Hammer-Los: Man landete in einer Gruppe mit Olympic Marseille und Lazio Rom. Kaum jemand traute den Frankfurtern überhaupt ein Überstehen der Gruppenphase zu. Doch es kam anders – die Frankfurter sorgten für einen Paukenschlag: Sie gewannen jedes einzelne Gruppenspiel und zogen als Gruppenerster in die Zwischenrunde ein. Dort wartete mit Schachtar Donezk ein Team mit Championsleague-Erfahrung – doch auch sie konnten die Eintracht nicht aufhalten. Frankfurt zeigte erneut eine geschlossene Mannschaftsleistung und beendete die Titelträume der Ukrainer. 

Die erste große Sensation

Nach Erreichen des Achtelfinals schien das Glück die Hessen zu verlassen. Ihnen wurde als nächster Gegner Inter Mailand zugelost – eine nahezu unlösbar erscheinende Aufgabe. Doch die Frankfurter schafften nach einem 0:0 zu Hause das Unmögliche und gewannen mit 0:1 in Italien. Es war die erste handfeste Überraschung dieser Europa League Saison. Spätestens jetzt rückte Eintracht Frankfurt auch in den Fokus der internationalen Sportpresse und Fußball-Fans. Sollte sich etwa eine klassische „David gegen Goliath“ -Geschichte anbahnen? Sollte es der Underdog dieses Mal schaffen, sich bis ins Finale durchzukämpfen? 

Packendes Viertelfinale

War das Spiel gegen Mailand schon nervenaufreibend, wurde es im Viertelfinale gegen Benfica Lissabon schlichtweg dramatisch. Nach einem 2:0 Heimsieg erreichte Frankfurt in einem hochspannenden Spiel in Portugal aufgrund der erzielten Auswärtstore mit einem 4:2 das heiß ersehnte Halbfinale des Wettbewerbs. Die Euphorie schien grenzenlos, die Europa League Saison 2018/19 hatte offiziell ihre Underdog-Story. Die gute Stimmung wurde auch nicht von der Halbfinal-Auslosung gebremst – dort wartete der übermächtig erscheinende FC Chelsea. Nach dem sensationellen 1:1 im Hinspiel reisten die Frankfurter dann hoffnungsvoll nach London. Was sie dort erlebten, werden sie und alle Beteiligten so schnell wohl nicht vergessen.

Dramatische Szenen an der Stamford Bridge

In einem Rückspiel, das an Dramatik nicht zu überbieten war, kämpften die Frankfurter aufopfernd. Sie trotzen den zwischenzeitlich in Führung gegangenen Londonern sogar das 1:1 ab und zwangen sie in die Verlängerung. Nachdem diese torlos blieb, kam es zum Elfmeterschießen. Die Frankfurter hatten hier trotz eines gehaltenen Elfmeters das Nachsehen und mussten sich schlussendlich geschlagen geben. Ihre märchenhafte Reise durch Europa war vorbei. In einem höchst dramatischen Halbfinale hatte schlussendlich Chelsea die Nase vorn. Und trotzdem: Auch Stunden nach Abpfiff waren noch tausende Frankfurter Fans im Stadion, sangen und feierten ihre Mannschaft.  

Die Fans

Auffällig war in dieser Europa League Saison der Frankfurter nicht nur die Leistung auf dem Platz. Auch auf den Rängen zeigten die Frankfurter vollen Einsatz. Jedes Heimspiel war ausverkauft, Tausende pilgerten zu den Auswärtsspielen, die Stimmung und Choreographien waren atemberaubend. Die Frankfurter zelebrierten gemeinsam mit ihren Fans jedes einzelne Spiel wie ein Finale. Die geschlossenen Reihen bei den Fans, die bedingungslose, lautstarke Unterstützung bei jedem Heim- und Auswärtsspiel und der beherzte, kampfbetonte Fußball, den die Frankfurter spielten, bescherten ihnen eine unvergessliche Europa League Saison. Eindrucksvoll demonstrierte die Eintracht, dass auch ohne große Namen, ohne Superstars und Mega-Talente, guter und erfolgreicher Fußball gespielt werden kann. Frankfurt hat sich mit kleinem Budget gegen absolute Schwergewichte des internationalen Fußballs durchgesetzt. 

Ein kleines Trostpflaster

Auch wenn das Finale in Baku verpasst wurde, bleibt den Fans die Erinnerung an eine unglaubliche Europa-League Saison. Dass der Wettbewerb keineswegs der kleine, unwichtige Bruder der Champions League ist, wurde eindrucksvoll widerlegt. Und auch finanziell hat sich die Europa-Reise der für die Frankfurter gelohnt: Knappe 13 Million Euro fließen an Prämien nach Frankfurt. Dazu kommen noch 8 Millionen Euro an TV Einnahmen sowie der Erlös aus den Europa-League Ticket Verkäufen.